Gemeinsamer Unterricht

Seit dem Schuljahr 2013/14 hat sich die Astrid-Lindgren-Schule für Grundschüler im Rahmen der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot geöffnet.

Grundschüler und Förderschüler lernen mit-, neben- und voneinander in einer jahrgangsgemischten Klasse. Unterrichtet wird die Klasse von einer Grundschullehrerin und Förderschullehrerinnen, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Außerdem werden einige SchülerInnen zusätzlich von Schulbegleitern unterstützt.
Der Unterricht basiert auf Elementen der Montessori-Pädagogik, was ein bedürfnis- und interessenorientiertes Lernen ermöglicht.

Nach Maria Montessori vollzieht sich die Entwicklung des Kindes nach einem inneren individuellen Bauplan und in einem Tempo, welches das Kind selbst und nicht der Erwachsene bestimmt. Dadurch entfaltet sich jedes Kind anders. Für unsere Schule folgt daraus, dass nicht alle Schüler/innen zur selben Zeit das Gleiche lernen können.

GU Klasse 1-4

Grundlagen des Lernens

Die Einteilung des Jahreskreises in Farben, Bildern und Worten

 

  • Gemeinsames Lernen in vorbereiteter Umgebung
  • Erziehung zur Selbständigkeit
  • Eigenverantwortliches Lernen
  • Bildungsplan Grundschule und Förderschule parallel
  • Förderung individueller Fähigkeiten und Begabungen

Wie läuft ein Tag ab?

Stellwand mit aktuellem Tagesprogramm

Der Tagesablauf ist durch viele Rituale und immer wiederkehrende Elemente strukturiert. Täglich finden 5 Stunden Unterricht statt. Der Vormittag ist in einzelne Abschnitte gegliedert.

  • Freiarbeit
  • fachbezogener, binnendifferenzierter Unterricht
  • musisch-ästhetische Lernangebote
  • Bewegung, Sport und Spiel
  • thematische Projekte
  • Versammlungen zur Präsentation der Arbeit

Die Schüler/innen der vierten Klasse haben einmal wöchentlich am Nachmittag Sachunterricht.

Was ist Montessori-Pädagogik?

1) Handlungsbezogenes und lebensnahes Lernen

Die Schüler/innen lernen orientiert an aktuellen Lebenssituationen handlungsorientiert und selbständig. Individuelle Interessenlagen und Begabungen werden gefördert. Die Zukunft und Gegenwart der Schüler/innen werden gleichermaßen ernst genommen.

2) Freiarbeit - Lernen mit und durch didaktisches Entwicklungsmaterial

Die Schüler/innen lernen selbstbestimmt entsprechend ihrem Entwicklungsstand und den aktuellen Bedürfnissen und Interessen. Das Material ist ansprechend und ästhetisch sowie einzigartig vertikal und horizontal gegliedert. Probleme sind isoliert, Fehlerkontrolle ist inkludiert. Gelernt wird in Partner- und Gruppenübungen. Die Umgebung wird durch Schüler/innen und Lehrer/innen gepflegt.

3) Altersmischung

Soziales Lernen ist wesentlicher Bestandteil des Alltags. Die Schüler/innen lernen in geschwisterlichem Verhältnis in der Schule zusammen. Gegenseitiges Helfen und Verständnis ist selbstverständlich. Die Schüler/innen lernen mehr auf die eigene Entwicklung als auf die anderer zu achten, der ständige Vergleich mit anderen nimmt ab.

4) Bewertung - Wertschätzung

Mit den Schüler/innen wird der eigene Entwicklungsstand regelmäßig reflektiert und dokumentiert.

Regelmäßige Präsentationen der geleisteten Arbeit gehören zum Unterrichtsalltag und sorgen für Anerkennung und Wertschätzung. Darüber hinaus finden regelmäßige Informationsgespräche mit den Eltern über den erlangten Lernfortschritt ihres Kindes statt

5) Elternarbeit

Die Eltern werden schon während der Erprobung des Schulversuchs an der Entwicklung beteiligt, denn die Herstellung von Transparenz und der Aufbau des Bewusstseins, gemeinsam für die Erziehung und Bildung verantwortlich zu sein, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, die gesetzten Ziele zu erreichen. Der regelmäßige Austausch über die Lernfortschritte der Schüler/innen gehört dabei ebenso zum Alltag wie die Beteiligung der Eltern an gemeinsamen Projekten, Ausflügen oder der Erstellung von Unterrichtsmaterialien.

Was sind die Prinzipien des Unterrichts nach Maria Montessori?

Mit allen Sinnen lernen! - Ganzheitlichkeit

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen

Das Zusammenwirken der Sinne ist Grundlage für erfolgreiches Lernen. Durch ganzheitliche Lernangebote wird über alle Wahrnehmungskanäle Wissen und Können aufgebaut.

Die Welt „be-greifen“! - handlungsorientiertes Lernen

Die Schüler/innen sollen die Lerngegenstände handelnd erleben, d.h. wir wollen nicht nur wissen, was ein Apfel ist, sondern auch wie er riecht, schmeckt, sich anfühlt, was aus ihm hergestellt wird usw. Wir „be-greifen“ und erleben unsere Umwelt.

Wie lebten die Ritter? - Selbstbestimmtes Lernen

Jede/r Schüler/in hat ein Vorwissen und eine individuelle Interessenlage. Neben den klassischen Lerninhalten erhalten die Schüler/innen die Möglichkeit dieses auszubauen, und entsprechend ihrer aktuellen Interessenlage ihr Wissen und Können zu erweitern.

Modell einer Burg